Der auch von der Schweiz unterzeichnete Kunming-Montreal-Zielrahmen für die Erhaltung der Biodiversität besteht aus 23 Handlungszielen. Doch wie kann die Schweiz diese Ziele erreichen, und wo steht sie bei der Umsetzung? Damit hat sich neben BirdLife Schweiz auch das renommierte Beratungsunternehmen EBP Schweiz (ehemals Ernst Basler & Partner) befasst. In einer neuen umfassenden Studie im Auftrag von BirdLife fasst es die Ergebnisse zusammen.
Das Fazit der EBP-Studie ist klar: Um die Ziele der Welt-Biodiversitätskonferenz von Montreal zu erreichen, muss sich die Schweiz mächtig ins Zeug legen. Damit reiht sich EBP Schweiz ein in die immer stärker werdenden Stimmen aus der Wirtschaft, wie jene des World Economic Forum, von Price Waterhouse Coopers, McKinsey oder SwissRe, die auf die grosse Bedeutung der Biodiversität als unsere Lebensgrundlage aufmerksam machen.
Um herauszufinden, wo die Schweiz in Sachen Biodiversität steht, haben die Studienautoren sowohl die Indikatoren für den Zustand der Biodiversität untersucht als auch den Stand der gesetzlichen Grundlagen. EBP zeigt auf, dass die Naturschutzinteressen beim Aushandlungsprozess mit anderen Interessen immer wieder unterliegen. Dies, weil bestehende Gesetze zu wenig konsequent umgesetzt werden oder die entsprechenden Ressourcen fehlen. Der Umfang besonders wertvoller Lebensräume veränderte sich bislang kaum, obwohl international ein Ziel von 30 % Schutzgebieten beschlossen wurde. Die Studie stellt zudem fest, dass «die Anwendung biodiversitätsfreundlicher Praktiken» in der Land- und Forstwirtschaft «erheblich vergrössert werden sollte» (siehe auch Haupttext). Und: Damit Unternehmen ihre negativen Einflüsse auf die biologische Vielfalt vermindern können, seien «rechtzeitige und klare regulatorische Vorgaben» nötig. Jan Schudel
Globaler Biodiversitätsrahmen von Kunming-Montreal – Umsetzung durch die Schweiz. EBP Schweiz AG, 2023. 89 Seiten (Veröffentlichung folgt)
Die Schweiz muss sich mächtig ins Zeug legen